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Die Geschichte der Werkfeuerfeuerwehr

Gründung Karbid AG

Die Deutsche Karbid Aktiengesellschaft, Frankfurt/Main, wird mit dem Zweck gegründet, in Knapsack eine Kalkstickstofffabrik zu errichten.

1906

Inbetriebnahme

Die Fabrik geht mit einer Anfangsbelegschaft von 60 Mann in Betrieb und beliefert als erstes Werk der Welt die Landwirtschaft mit Kalkstickstoff.

1907

Gründung der Werkfeuerwehr

Die Farbwerke vorm. Meister Lucius & 1918 Brüning, Hoechst am Main, erwerben die Aktien der Aktiengesellschaft für Stickstoffdünger, um durch das in Knapsack erzeugte Carbid eine Rohstoffgrundlage für ihre Acetylen chemie zu bekommen. Gleichzeitig wird eine Aldehyd– und Acetonanlage erstellt. Die bereits vorhandene Lufttrennanlage liefert den für die Essigsäureherstellung benötigten Sauerstoff. Die hohe Brandlast in den neu errichteten Betrieben ist der Auslöser für die Gründung der Werkfeuerwehr im Jahre 1919.

1916 - 1918

Genaues Gründungsdatum

Für das Gründungsdatum der Werkfeuerwehr gibt es keinen offiziellen Beleg. Jedoch enthält die Personalkarte von Johann Löb einen Eintrittsvermerk in die Werkfeuerwehr zum 02.07.1919. Ein Artikel in den Werksnachrichten, Ausgabe Weihnachten 1939, sowie ein Bericht in der Werkstattchronik über die Fertigstellung der Hauptwerkstatt im Jahr 1917 / 1918 liefern weitere Anhaltspunkte. Die Fertigstellung der Hauptwerkstatt muss deshalb erwähnt werden, weil aus dieser Werkstatt die ersten Feuerwehrmänner kamen. Untergebracht wurde die Werkfeuerwehr im noch heute bestehenden Magazingebäude Nr. 0120. Ein 1991 geführtes Gespräch des damaligen Leiters der Werkfeuerwehr, Brandingenieur Alfred Leineweber, mit einem der ersten
Feuerwehrmänner namens Jakob Schmitz (geb. 1899, Eintritt in das Werk und in die Feuerwehr 1919) ergab, dass die Gründung der Werkfeuerwehr im Mai 1919 erfolgt sein muss.

1919

Einführung des 24-Stunden-Dienstes

Auf Wunsch der Feuerwehr-Mannschaft wird der 24-Stunden-Dienst eingeführt. Er entstand aus der Zusammenlegung von zwei zwölfstündigen Schichten. Die Werkfeuerwehr besteht nun aus vier Führern und 18 Wehrleuten. Der Leiter Herr Haupt übernimmt zusätzlich die Verwaltung des Zwischenlagers und des Schrottlagers.

1929

Vom zweiten Weltkrieg bis in die 70er Jahre

Genehmigung durch den Landrat

Die Werkfeuerwehr wird durch den Landrat anerkannt. Die Dienstgrade müssen denen der Freiwilligen Feuerwehr entsprechen und sind vom Landrat zu genehmigen.

1942

Feurwehrmänner werden zu Hilfspolizisten

Es werden Feuerwehrmänner zu Hilfspolizisten bestellt. Vier Truppführer werden benannt.

1944

Zerstörung durch Luftangriff

Am 28. Oktober wird das Werk durch einen Luftangriff zu 80 Prozent zerstört. Die Produktion kommt für lange Zeit zum Erliegen. Auch das Verwaltungsgebäude in Köln am Georgsplatz fällt den Bomben zum Opfer. Zu dieser Zeit hat die Werkfeuerwehr 21 hauptberufliche Feuerwehrmänner. Zur Erhaltung schlagkräftiger Werkfeuerwehren werden auch Frauen für den Feuerwehr dienst zugelassen. Unter dem Helm mussten sie aus Garn geklöppelte Haarnetze tragen.

1944

Wiederaufbau

Sofort nach Kriegsende wird mit dem Wiederaufbau des Werks begonnen. Ein Carbidofen wird in Betrieb genommen.

1944

Beitrittserklärung

Das Werk Knapsack unterschreibt am 08.09. die Beitrittserklärung zum Werkfeuerwehrverband.

1949

Entstehung Feurwache

Im Zusammenhang mit den neu erstellten Werkstätten für die Messtechnische Abteilung und die Hauptwerkstatt erhält die Werkfeuerwehr eine moderne, den Erfordernissen angepasste Feuerwache im Gebäude Nr. 0110, in dem heute die EMR-Technik untergebracht ist.

1951

Brand im Kalkstickstoffbetrieb

Die Werkfeuerwehr hat einen Großeinsatz bei einem Brand im Kalkstickstoffbetrieb. Im gleichen Jahr kommt es zur Gründung einer Hilfsfeuerwehr, die sich aus 15 Mitarbeitern der Hauptwerkstatt rekrutiert. Die meisten wohnen in Knapsack oder im Arbeiterheim. Ihre Wohnungen sind an eine Alarmanlage angeschlossen.

1952

Anerkennung durch Regierungspräsident

Die Werkfeuerwehr wird durch den Regierungspräsidenten in Köln erneut anerkannt.

1960

Neue Feuerwehrwache

Die Feuerwehr erhält die lang ersehnte neue Feuerwache an ihrem heutigen Standort gegenüber des Feierabendhauses. Hier kann die inzwischen stark angestiegene Zahl von Fahrzeugen und Geräten untergebracht werden. Auch für die Mannschaft gibt es genügend Platz.

1967

Schichtsystem wird eingeführt

Das Schichtsystem der Höchster Feuerwehr wird eingeführt. Demnach stehen an Werktagen zusätzlich zur aus zehn Feuerwehrleuten bestehenden Alarmschicht acht bis zehn Kollegen für sonstige Arbeiten zur Verfügung, die nicht zu den originären Aufgaben einer Feuerwehr gehören.

1979

Von den 80er Jahren bis zum 75-jährigen Bestehen

Beitritt TUIS

Die Werkfeuerwehren der Hoechst AG treten dem Transport-Unfall-Informations– und Hilfeleistungssystem (TUIS) der Chemischen Industrie für die Bundesrepublik Deutschland bei.

1982

Grossbrand Phosphorsäureextraktionsanlage

Von der Verkehrstechnik übernimmt die Werkfeuerwehr ein Wechsellader-Fahrzeug. Mit den bereits vorhandenen Containern entsteht daraus durch Eigenbau ein Schaumcontainer mit Pumpe und Werfer sowie ein Atemschutzcontainer. Hinzu kommt eine durch ein Dieselaggregat angetriebene Lenzpumpe mit einer Leistung von 300 m³/h bei einer Förderhöhe von 15 Metern.

Am 27.06. vernichtet ein Großbrand die Phosphorsäureextraktionsanlage im Werksteil Hürth. Außer der Werkfeuerwehr sind die Freiwilligen Feuerwehren aus Hürth, Brühl, Erftstadt, Frechen, Pulheim, Kerpen sowie die Werkfeuerwehr der UK Wesseling im Einsatz. Das Feuer wird mit fünf Wasserwerfern, einer Drehleiter mit Wenderohr, fünf Löschfahrzeugen mit sechs Werfern und einem Schaumrohr S8 bekämpft. Der Einsatz dauert acht Stunden, dabei werden ca. 10.000 m³ Löschwasser in der zentralen Kläranlage des Werksteils Hürth aufgefangen.

Am 01.11. wird zwischen dem Werk Knapsack und dem Erftkreis die „D1-D4-Vereinbarung“ geschlossen. Sie dient der schnellen Information der Kreisleitstelle und des Staatlichen Umweltamtes in Köln bei Schadensfällen. Zwischen Werkfeuerwehr und Kreisleitstelle besteht dafür eine spezielle Telefonverbindung.

1987

125jähriges Firmenjubiläum

Am 30.01. feiert die Hoechst AG ihr 125jähriges Firmenjubiläum. Auch für die Werkfeuerwehr ist das Jahr ereignisreich: Ein neues Sonderlöschfahrzeug und ein Einsatzleitwagen werden angeschafft.

1989

Neue MPP-Anlage, Pumpstation und Pannen-Behälter

Die neue MPP-Anlage wird angefahren. Aufgrund des Gefahrenpotentials wird eine neue Löschstrategie entwickelt: Mit 28 Hydroschilden kann rund um die gesamte Anlage ein Wasserschleier gebildet werden. Damit kann eventuell austretendes Propylen unter die Ex-Grenze verdünnt werden. Zusätzlich werden neun stationäre Wasserwerfer aufgestellt.

Die neue Pumpstation, die für die Wasserversorgung gebaut wurde, kann bei 12 bar bis zu 1.500 m³/h Löschwasser liefern.

In der zentralen Kläranlage des Werksteils Hürth entsteht ein neuer unterirdischer Pannen-Behälter für die Aufnahme von 6.000 m³ kontaminiertem Abwasser bzw. Löschwasser in Notfällen.

1991

Von den 90er Jahren bis heute

Neue Drehleiter mit Rettungskorb ersetzt nach 32 Dienstjahren die DL30H.

DLK 23/12 cc: Besatzung 2/1, computerüberwacht, mind. Rettungshöhe nach DIN 23m bei 12m Ausladung, 3 Mann-Rettungskorb 270 kg, Wasserwerfer 1200 l/min

DL30H, Besatzung 5/1, Manuelle Bedienung, Wenderohr 800l/min

1995

Umstellung des 1987 in Dienst gestellten Wechselsystems auf ein Wechselladersystem mit Abrollbehältern.

Momentan stehen zwei Fahrzeuge und 11 Abrollbehälter zur Verfügung. 1996- 2015 wurde die Anzahl der Abrollbehälter für das Wechselladersystem weiter ausgebaut.

Fida Absetzsystem: zul.GsGw 14000kg, Besatzung 2/1, Nutzlast 8000Kg, Aufbau zum Feuerwehrfahrzeug in Eigenleistung

Abrollsystem WLF 18: zul.GsGw 18000kg, Besatzung 1/1, Nutzlast 9570kg, Behälterlänge 5500mm, Erstzulassung 12.1996

WLF 26: zul.GsGw 26000kg, Besatzung 1/3, Nutzlast 14000kg, Behälterlänge 6500mm, Erstzulassung 08.2016

1996

Neues Tanklöschfahrzeug mit 5000l Wassertank ersetz ein Löschgruppenfahrzeug.

LF16: zul.GsGw 12000kg, Besatzung 8/1, Löschwassertank 1600l, FP 16/8 (Feuerlöschkreiselpumpe 1600l/min bei 8bar), Wasserwerfer auf dem Dach in Eigenleistung

TLF 24/50: zul.GsGw 18000kg, Besatzung 2/1, Löschwassertank 5000l, Schaummitteltank 500l, Wasserwerfer 1600l/min, FP 24/8, 250kg Pulverlöschanlage (Umbau in Eigenleistung)

1998

Das Trocken-Tanklöschfahrzeug aus dem Jahre 1988 wird durch ein neues Trocken-Tanklöschfahrzeug ersetzt.

TroTLF 750/4000/1500:  zul.GsGw 26000kg

Besatzung 5/1, Pulverlöschanlage 750kg, Löschwassertank 4000l, Schaummitteltank 1500l, FP 50/8, Schaum Druckzumischanlage mit Zusatz Motor und Pumpe, Erstzulassung 1988

TroTLF 32/3000/1000/500: zul.GsGw 18000kg, Besatzung1/5, Löschwassertank 3000l, Schaummitteltank 950l, Pulverlöschanlage 500Kg, FP 32/8, 2 Turbinenzumischer fest verbaut, Erstzulassung 2002

2002

Anschaffung und Ausbau eines Bahnkesselwagens zum Übungsobjekt

Um Undichtigkeiten abzudichten und Personenrettung aus Behältern durchzuführen.

2002

In Dienststellung eines Gerätewagens Logistik mit Gruppenkabine.

GWL: zul.GsG 7500kg, Besatzung 6/1, Nutzlast 2300kg, Ladebordwand 1000kg, Erstzulassung 06.2003

2003

Anschaffung eines Wassernebelwerfers und Großlüfter auf Anhänger

Zul. GsG 2000kg, Wasser/Schaumwerfer, Wurfweite Wasser 60m   650 l/min, Wurfweite Schaum 30m, Luftdurchsatz 64 000m³/h, Erstzulassung 11.2012

2012

Beschaffung eines neuen Rettungswagens speziell für die WF

Zul. GsG 5200kg, Besatzung 1/1, Staufach für HUPF-Kleidung, Verbrennungspaket, Spineboard, Kedsystem

2017

Schlauchprüf- und Pflegemaschine wurde angeschafft.

Nun kann eine Person 15 Schlauchlängen in einer Std prüfen, waschen und gebrauchstrocken verarbeiten. Computer Verwaltungs- und Prüfprogramm.

2018